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Am Rande

Was nicht an andere Stellen passt.

Unbeantwortete Mails

Jetzt ist doch noch eine Generalentschuldigung notwendig. Ich höre von meinen Verwandten und Freunden dass ich keine Mail beantworte. "Nun ja, es stimmt ich bin nicht der schreibfreudigste. Besonders dann wenn ich persöhnliche Dinge schreibe".
Wärend der Reise habe ich fast keine Mail's erhalten. Ich habe halt gedacht es Interessiert niemanden was ich so alles erlebe.
Zurück in Good old Germany hörte ich immer wieder die die Aussage von mir nahe stehenden Personen :"Du beantwortest ja sowieso keine Mail's"
Es dauerte auch einige Zeit bis es bei mir geklickt hat. Dies hatte ich aber erst gegen Ende der Reise in Polen bemerkt als ich mir selbst ein Mail gesendet hatte.
Mein Provider hat in meinem Mailpostfach trotz deaktivierter Spamfilter, diese aktiviert und fast alle Mail's in den Spamordner befördert und Automatisch gelöscht.

Entschuldigt bitte (mit tiefem Kniefall und gebeugten Hals)

Euer Hansi


Land und Menschen

Natürlich habe ich mich vor der Reise über Russland und die Russisch sprechenden Staaten im Internet informiert und mehrere Reiseberichte durchgelesen.
Eigentlich fast nur positive Geschichten, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Hier meine ersten Eindrücke zum Land.
Die meisten Menschen die ich treffe reagieren fast durchwegs interessiert an mir.
Meistens nur durch verschämte Seitenblicke, ich werde aber auch oft angesprochen,
Die meisten Fragen betreffen das Motorrad und lauten so ungefähr: Wieviel PS, Wieviel Hubraum, woher ich komme (München kennt hier fast jeder), BMW?(das Emblem ist dur die Satteltaschen verdeckt und nicht gleich sichtbar).
Großes Erstaunen ruft meine Reisrute hervor und ist auch somit der Einstieg in längere Gespräche.

Am meisten beeindruckt bin ich von der Freundlichkeit, Herzlichkeit und Wärme mit der ich doch als völlig Fremder sofort aufgenommen und in die Gemeinschaft integriert werde. Selbstverständlich werde ich auch den kompletten Bekanntenkreis und der Verwandtschaft vorgestellt. Diese Eindrücke hier zu beschreiben ist mir fast Unmöglich. Die "Russische Seele" muß einfach erlebt werden.

Straßenverkehr

Der Straßenverkehr ist im Vergleich zu Deutschland als Abenteuerlich zu bezeichnen.
Es gibt hier ca. 10 x soviel Polizei. Diese ist allgegenwärtig. Die Strafen bei Übertretungen, sind sehr hoch. Die Straßen von Schlaglöchern übersät. Bei diesem riesigem Land mit großen Enfernungen aber auch kein Wunder. Die Straßen in den Städten schlechter als auf Überland. Drift's, quietschende Reifen, flotte Fahrten dur die Stadt allgegenwärtig. Ich selbst fahre im Gegensatz zu Deutschland fast immer im Gesetzlichen Rahmen. Bis auf einen Stop durch die Polizei in der Ukraine bin ich fast nie Kontrolliert oder Unrechtmäßig aufgehalten worden.
Das Kleinbusse fahren immer und überall. Allerdings verschließt sich mir das System nach dem Sie fahren.
Die Benzinpreise bewegen sich
bei 19 Rubel = ca 45 Cent

Verständigung

Ich wollte vor der Reise einen Russisch Sprachkurs belegen. Da mir der Umgang mit Sprachen allgemein schwerfällt bedeutet Russische eine Katastrophe. Also habe ich den Sprachkurs abgebrochen. Auch das Lesen fällt mir sehr schwer.
Zur komunikation benutze ich ein Übersetzungsprogramm am PC. Es funktioniert in beide Richtungen. Es ist aber eine sehr schlechte Übersetzung. Ein kleiner Übersetzungskomunikator wäre hier die beste Wahl gewesen. Meine Anfangs geniale Idee einfach einen Lehrer für eine Woche zu buchen, scheitert daran das auch in Russland die Lehrer arbeiten und nur begrenzt Zeit haben. Glücklicherweise haben die russen sehr, sehr viel Geduld mit mir.
Sehr oft glaube ich, das mir gesagte verstanden zu haben und folge Ihnen einfach bzw. mache alles mit. Am Ende läuft doch immer alles anders als ich es Anfangs verstanden hatte.
Jetz nachdedm ich wieder zurück bin höre ich auch den Unterschied zwischen den einzelnen Lauten im Russischen Alphabet. Ich werde demnächst nochmal einen Versuch mit einem Russisch Kurs wagen.

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Poesie: Ist seit einigen Jahren im Netz: mit immer kleinen Variationen

Ich war männlich, verwegen, ich war frei und hatte lange Haare.


Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich nach. Egal wo ich hinkam, sie war schon da. Es ist nun zwölf Jahre her.
Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer, trug nur schwarze Sweat-Shirts, ausgefranste Jeans und Bikerstiefel, und ich trug lange Haare.
Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe. Dann trug ich ein schwarzes Sweat-Shirt, ausgefranste Jeans und weisse Turnschuhe.
Hausarbeit war ein Übel, dem ich wann immer es möglich war aus dem Weg ging.
Aber ich mochte mich und mein Leben. So also lernte sie mich kennen. "Du bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei."
Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen zu heiraten. Warum auch nicht, ich war männlich verwegen, fast frei und ich hatte lange Haare.
Allerdings nur bis zur Hochzeit. Kurz vorher hörte ich sie sagen: "Du könntest wenigstens zum Frisör gehen, schliesslich kommen meine Eltern zur Trauung."
Stunden, - nein Tage später und endlose Tränen weiter gab ich nach und liess mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen, denn schliesslich liebte ich sie, und was solls, ich war männlich, verwegen, fast frei und es zog auf meinem Kopf. Und ich war soooo lieb.
"Schatz ich liebe Dich so wie Du bist" hauchte sie. Das Leben war in Ordnung obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war.
Es folgten Wochen friedlichen Zusammenseins bis meine Frau eines Tages mit einer grossen Tüte unterm Arm vor mir stand.
Sie holte ein Hemd, einen Pullunder ( Bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter ) und eine neue Hose hervor und sagte:
"Probier das bitte mal an." Tage, Wochen, nein Monate und endlose Papiertaschentücher weiter gab ich nach, und trug Hemden, Pullunder (Ärrrgh) und Stoffhosen.
Es folgten schwarze Schuhe, Sakkos, Krawatten und Designermäntel. Aber ich war männlich, verwegen, totchic und es zog auf meinem Kopf.
Dann folgte der grösste Kampf.
Der Kampf ums Motorrad. Allerdings dauerte er nicht sehr lange, denn im schwarzen Anzug der ständig kneift und zwickt lässt es sich nicht sehr gut kämpfen. Ausserdem drückten die Lackschuhe was mich auch mürbe machte. Aber was solls, ich war männlich, spiessig, fast frei, ich fuhr einen Kombi, und es zog auf meinem Kopf.
Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von Tränen verlor. Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte Deutsche Schlager auswendig, trank lieblichen Rotwein und ging Sonntags spazieren. Was solls dachte ich, ich war ein Weichei, gefangen, fühlte mich scheisse und es zog auf dem Kopf.

Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und sagte: "Ich verlasse Dich." Völlig erstaunt fragte ich sie nach dem Grund.
"Ich liebe Dich nicht mehr, denn Du hast Dich so verändert. Du bist nicht mehr der Mann den ich mal kennengelernt habe."
Vor kurzem traf ich sie wieder.
Ihr "Neuer" ist ein langhaariger Biker mit zerrissenen Jeans und Tätowierungen der mich mitleidig ansah.
Ich glaube ich werde Ihm eine Mütze schicken.

Fundstück aus dem Internet: Die ältesten von mir gefundenen Versionen sind 1995 erstmalig veröffentlicht.

Danke dem Schöpfer


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